Der falsche Mann by Richards Neil & Costello Matthew

Der falsche Mann by Richards Neil & Costello Matthew

Autor:Richards, Neil & Costello, Matthew [Richards, Neil & Costello, Matthew]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


11. Die Zeit vor dem Mord

Harry glaubte, was immer Will über die nächsten Minuten wusste – die nächste Stunde –, könnte der Schlüssel zu Bens Ermordung sein.

»Sie sind bereits vor Ben und Ollie gegangen?«, fragte er.

Will nickte. »Nachdem ich die Runde ausgegeben hatte und die beiden wieder mehr oder weniger normal schienen, hatte ich das Gefühl, dass meine Arbeit hier getan war. Und ich hatte am nächsten Tag eine große Tour, also wollte ich lieber zeitig ins Bett gehen. Ich dachte, wenn der Pub erst schließt, gehen die zwei ohnehin ihrer Wege.«

»In welcher Verfassung waren sie da?«

»Nicht allzu betrunken. Zumindest nicht, als ich ging. Aber es heißt, als sich Oliver schließlich auf den Weg machte, war er ziemlich wacklig auf den Beinen. Er muss verdammt viel getrunken haben. Haben Sie das auch gehört?«

Harry antwortete nicht, und auch Kat verzog keine Miene.

»Anscheinend ist Ollie als Erster nach draußen getorkelt, um nach Hause zu gehen. Ben blieb noch ein wenig.«

»Das ist seltsam«, sagte Kat.

Will sah sie fragend an. »Seltsam, Lady Mortimer?«

»Ja. Oliver Brown geht vor Ben. Will nach Hause. Doch da kommt er erst einige Zeit später an.«

Will runzelte die Stirn, als verstünde er, was das bedeutete.

»Reichlich Zeit«, ergänzte Kat, »um runter zur Slip-Knot Alley zu gehen und sich dort auf die Lauer zu legen, bis Ben kommt.«

Harry sah, wie Will sich nervös die Lippen benetzte.

»Ich habe das nie geglaubt. Ich denke, dass er gestürzt, kurz eingenickt und dann nach Hause getorkelt ist.«

»Kann sein«, sagte Kat wenig überzeugt.

»Eines noch, Will. Nur eine letzte Frage.«

»Natürlich.«

»Warum haben Sie die Polizei belogen? Weshalb haben Sie Oliver ein falsches Alibi gegeben?«

Nun wandte Will den Blick ab, und seine Miene war unlesbar.

Er lässt sich Zeit.

»Als ich vor Monaten in dieses Dorf gezogen bin, kannte ich keinen hier.« Er nickte zur Bar. »Dann fing ich an herzukommen und die Stammgäste zu treffen. Dies ist die Sorte Pub, in der man entweder seine Ruhe haben kann oder nicht. Aber Sie kennen ja Pubs, Sir Harry ... Obwohl, vielleicht auch nicht.«

Harry sah grinsend zu Kat. »Oh, keine Sorge, tun wir.«

Will lachte.

»Also, ich habe Ben kennengelernt und über ihn dann Ollie. Anfangs fand ich, dass sie ein komisches Paar abgaben.«

Hier merkte Kat auf. »Was meinen Sie mit komisch?«

»Na ja, Ben hatte ja was aus sich gemacht. Im Grunde führte er den kleinen Elektroladen für den Eigentümer. Er hat oft zu mir gesagt, dass er hoffte, das Geschäft eines Tages ganz übernehmen zu können, wenn es gut lief.«

»Und Ollie?«, fragte Kat.

»Ein netter Kerl. Sehr umgänglich. Und bodenständig, würde ich sagen. Fleißig. Aber was ich meine, ist, dass Ollie eher keinen Ehrgeiz zu haben schien – oder berufliche Ambitionen.«

»Sie passten nicht zusammen?«, fragte Harry.

»Für einen Fremden wie mich, als ich neu hier war? Nein. Und dann habe ich sie besser kennengelernt und es begriffen. Sie hatten eine gemeinsame Geschichte. Sind miteinander groß geworden. Haben als junge Männer zusammengearbeitet. Und das ist wichtig, wenn es um Freundschaft geht.«

»Fühlten Sie sich da nicht als Außenseiter?«, fragte Kat.

»Im Gegenteil! Das war das Besondere an ihnen, müssen Sie wissen.



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